Besuch in der Geschichtswerkstatt

14. November 2022

Informationen über die „Hakenglockendiskussion“, die ab November 2017 in der Gemeinde Faßberg und darüber hinaus geführt wurde, wollte die VVN-BdA Celle Ende Oktober aus 1. Hand erhalten. Die Mitglieder Doris Artelt und Hans-Dietrich Springhorn, die nur im November 2019 Mitbegründer der kleinen Geschichtswerkstatt Gemeinde Faßberg waren, hatten die Debatte über die Kirchenglocke mit ihrem Hakenkreuz angeregt. Der gesamte Ort Faßberg wurde in den 30-er Jahren im Faschismus erbaut. Dazu gehörte auch die Michaelkirche, in deren Dach eine Stahlglocke mit dem Luftwaffenadler samt Hakenkreuz befand.

Von der Geschichtswerkstatt waren neben der Sprecherin Angelika Cremer weitere Mitglieder bei der kleinen zweistündigen Informationsveranstaltung vor Ort dabei. Die Kirche selbst und auch die inzwischen abgehängte Hakenkreuzglocke konnten wegen Bauarbeiten nicht besichtigt werden. Es war aber bei herrlichem Sonnenschein möglich von außen und an Hand der im November 2021 durch die Geschichtswerkstatt aufgestellten Informationstafel, einen visuellen Eindruck zu vermitteln.

Funktion des Fliegerhorst

Nach dem Rundgang gab es einen regen Austausch über die Geschichte des Fliegerhorstes Faßberg und auch über die aktuelle Funktion und Bedeutung dieses großen technisch-militärischen Bundeswehrstandortes. Natürlich war interessant, wie die Auseinandersetzung um die Hakenkreuzglocke ab November 2017 entstanden ist, wie sie sich entwickelt hat und welche Ziele die Geschichtswerkstatt Gemeinde Faßberg verfolgt. Beachtenswert war die Tatsache, dass die ursprüngliche Gruppe der sogenannten Glockengegner nur aus zehn Personen bestanden hatte.

David gegen Goliath

Diese kleine Gruppe – David gegen Goliath – hat es geschafft, gegen den Widerstand fast der gesamten politischen und kirchlichen Gemeinde, die Hakenkreuzglocke abzuhängen. Hintergrund und Ursache dafür war von Anfang an die Bereitschaft der Gruppe – unabhängig vom örtlichen Kräfteverhältnis – öffentlich und Medial das Thema „Hakenkreuz geht gar nicht – die Glocke muss runter“ weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus zu tragen. Auch die evangelische Landeskirche Hannover wurde in die Auseinandersetzung einbezogen. Trotz intensiven Drucks auf die einzelnen und teilweise unerfahrenen Gruppemitglieder, blieb der Kern bei seiner richtigen Strategie und konnte sich durch die Aufmerksamkeit und Unterstützung von außen schließlich durchsetzen.

Respekt für Aktive

Die aus dieser Auseinandersetzung hervorgegangene Geschichtswerkstatt Gemeinde Faßberg wird in der Kommune Respekt gezollt und sie hat darüber hinaus im Kulturraum Oberes Örtzetal eine große Reputation. Das von der Geschichtswerkstatt initiierte Projekt „Orte und Wege der Erinnerung im Oberen Örtzetal“ wird von allen Nachbarkommunen getragen und unterstützt.

Der Abschluss der gelungenen kleinen Informationsveranstaltung fand privat, mit Kaffee und Kuchen und weiteren lebhaften Diskussionen bei Doris und Hans-Dietrich statt. HD

Die Michaelkirche in Faßberg

Info-Flyer

FASSBERG

Faßberg gab es vor 1933 nicht, nur Heide und Sand. Mit der Machtübertragung durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg an Adolf Hitler am 30.1.1933 begann die Remilitarisierung des Deutschen Reiches. Der Vertrag von Versailles wurde zuerst umgangen und dann gebrochen.

In Munster und Bergen-Hohne wurde für das Heer ausgebaut. Waffen und Munition kamen aus Unterlüß, von der Firma Rheinmetall-Borsig. Auch Faßberg wurde für die Kriegsvorbereitung gebaut. Im Ort entstand Infrastruktur für die neue Luftwaffe. Es entstanden Siedlungen für Militärangehörige und Zivilisten. Arbeiter und Handwerksfirmen kamen aus der Region und dem ganzen Reich. Für die umliegenden Dörfer ein „Wirtschaftswunder“. Ab Kriegsbeginn am 1.9.1939 folgten Zwangsarbeiter aus vielen Teilen Europas.

MICHAELKIRCHE

1937/38 entstand im Auftrag des NS-Staates eine Garnisonkirche, als Simultankirche. Diese Kirche sollte sowohl den evangelischen als auch den katholischen Christen als Gotteshaus dienen und sie einbinden. Der Baustil und die in der Kirche abgebildeten Evangelisten, die Kanzel sowie andere Sinnbilder in der Kirche entsprachen in der Gestaltung dem nationalsozialistischen Zeitgeist. Das Dienstsiegel der Luftwaffe – der Luftwaffenadler mit ausgebreiteten Schwingen und einem Hakenkreuz in einem Fang – war am Grundstein und an der Glocke deutlich erkennbar.

Eingeweiht wurde die Kirche am 18.12.1938. Nach dem Sieg der Alliierten und dem Einmarsch der Briten in Faßberg am 16.4.1945 wurde am Grundstein das Hakenkreuz entfernt.

Weitere Veränderungen gab es nicht. 1947 entstand eine eigene Ev.-luth. Kirchengemeinde und die Kirche erhielt den Namen Michaelkirche.

ALTE GLOCKE

Der Guss der Glocke wurde durch die Luftwaffe in Auftrag gegeben. Am Korpus befindet sich bis heute der Luftwaffenadler mit dem Hakenkreuz. Bis 2017 gab es keinerlei kritische Diskussionen über die Gestaltung dieser Kirchen und ihrer Glocken. Dies änderte sich, als im Frühsommer in Herxheim am Berg (Pfalz) die Existenz einer Hakenkreuzglocke öffentlich wurde. Im Spätsommer desselben Jahres wurde öffentlich bekannt, dass auch in Schweringen (Weser) und in Faßberg Glocken mit einem Hakenkreuz zum Gottesdienst riefen.

HAKENKREUZ UND GOTTESDIENST

Kann so eine Glocke zum Gottesdienst, Gebet und Andacht rufen? Glocken rufen seit spätantiker Zeit als Teil des liturgischen Gottesdienstes Christen zu Andacht und Gebet. Mit dem Hakenkreuz verbinden sich Schicksale, Gewalt, Krieg und Tod. Das Hakenkreuz als Symbol dieser brutalen, totalitären NS-Ideologie und eines mörderischen Systems steht demnach konträr zu einem Kerngedanken des Neuen Testaments – der Nächstenliebe.

DISKUSSION

In Schweringen wurde 2017 die Glocke außer Betrieb genommen. In Faßberg ruhte sie, weil der Turm zu diesem Zeitpunkt saniert wurde. Der Kirchenvorstand (KV) dieser Kirche kündigte an, die Glocke nach der Sanierung am Buß- und Bettag 2017 wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Es entwickelte sich Widerspruch.

Eine kleine Gruppe Bürger protestierte öffentlich, hatte aber zunächst keinen Erfolg. Die Glocke wurde dennoch als erste und einzige der bundesweit betroffenen Glocken wieder in Betrieb genommen. Durch mediale Berichte über diese Situation gab es starke emotionale Auseinandersetzungen in der Gemeinde und in der Hannoverschen Landeskirche. Im Ergebnis führte dies zu einem neuen Beschluss des KV am 20.2.2018: Die Glocke wird ersetzt, bleibt aber bis zum Einbau einer neuen in Betrieb. Mit dieser Entscheidung waren die „Glockengegner“ nicht einverstanden, sie forderten weiterhin: Die alte Glocke muss sofort schweigen! Es bildete sich eine Gruppe von „Glockenbefürwortern“, die 1600 Unterschriften für den Verbleib der alten Glocke sammelten. Der Streit ging öffentlich weiter.

NEUE GLOCKE

In der Folge wurde die Hakenkreuzglocke, wie vom KV beschlossen, durch eine neue Glocke ersetzt. Diese wurde mit Mitteln der Landeskirche gegossen. Am 29.9.2019, dem Michaelstag, wurde sie feierlich geweiht und in Betrieb genommen.

SITUATION IN DER GEMEINDE HEUTE

Durch die breite und intensive Diskussion über die Glocke wurde im November 2019 die Geschichtswerkstatt Gemeinde Faßberg gegründet. Vorläufer war ein kirchlicher Gesprächskreis. Die Geschichtswerkstatt organisiert heute Gesprächstreffen und Veranstaltungen. Es entwickelt sich in der Gemeinde eine neue Aufarbeitungs- und Erinnerungskultur. Bürgerinnen und Bürger, sowie Kirche und Gemeindeverwaltung, sind eingebunden. Zurzeit läuft eine Umbauplanung der Michaelkirche, in der die Hakenkreuzglocke im Rahmen eines Dokumentations- und Lernortes einen besonderen Platz erhalten soll.

Rundreise auf Europas größten Truppenübungsplatz

6. Januar 2022

Bei einer Rundreise der „Friedensaktion Lüneburger Heide“ kamen am 27. Dezember 16 Leute zusammen. In Bad Fallingbostel und am Westrand von Europas größtem Truppenübungsplatz wurden verschiedene Orte besucht und viele historische und aktuelle Teilthemen gestreift.

Die Rede von Klaus Meier von der VVN-BdA Celle ist am Ende zu finden.

Nachberichte gibt es hier:

https://www.celleheute.de/post/friedensaktion-l%C3%BCneburger-heide-lud-zu-erkundung-des-truppen%C3%BCbungsplatzes

https://celler-presse.de/tag/charly-braun/

Video von Marco / Friedenskanal Hamburg auf YouTube unter

mit folgenden Zeiten und Themen:

00:00 Entstehung des TrÜbPlatz (Charly Braun, DGB Kreisvorsitzender Heidekreis)

03:16 Gedenken an Kriegsgefangene (Gerhard Martini, ehem. Ratsherr)

08:01 Rheinmetall und Zwangsarbeit (Klaus Meier, VVN-BDA)

12:38 Kriegsübungen, KZ und Gefangenenlager (Egon Hilbich, GEW)

23:04 Befreiung und Stationierung (Charly & Hermann Reinecke, Verdi Heidekreis)

29:04 Gemeindefreie Bezirke und Kasernen (Charly & Hermann)

31:40 Kriegsgefangenenlager Rotarmisten (Charly)

37:23 Kriegsgräberstätte und Gedenken (Charly & Gerhard)

51:55 Gemeindefreier Bezirk Ostenholz und BIMA (Charly, Hermann & Gerhard)

59:46 Legende vom toten Soldaten von Brecht und Antifaschismus (Charly)

01:06:23 Antimilitarismus in der Lüneburger Heide (Charly)

01:07:26 John Lennon im Gasthaus Onkel Nickel (Charly)

01:07:50 Zivile Nutzung, Biosphärengebiet und Olaf Scholz (Gerhard & Charly)

01:10:30 Fazit und Ausblick (Charly, Hermann & Gerhard)

01:15:06 Solidaritätsaufruf und gemeinsamer Abschluss (Charly & alle)

Das Video ist auch auf der Facebook-Seite zu finden, Bitte teilen!! : https://fb.watch/abcYCJw0n0/


Rede von Klaus Meier,

Mitglied im Sprecher*innenkreis der VVN-BdA Niedersachsen e.V., am 27.12.2021 vor dem Denkmal am Bahnhof in Bad Fallingbostel

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten! Liebe Freundinnen und Freunde! Verehrte Anwesende!

Heute spreche ich hier für die VVN–BdA, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Diese Organisation wurde nach dem 2. Weltkrieg gegründet von den aus den Zuchthäusern und KZs zurückgekommenen Menschen, die versucht haben den Faschismus zu bekämpfen und ihn deshalb von seiner übelsten Ausprägung kennen gelernt haben.

Einer der Grundsätze und des Vereins war und ist der Schwur von Buchenwald: Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.”

Daraus ergeben sich bestimmte Verpflichtungen. Deshalb treten wir auch alten und neuen Faschisten und Rassisten entschieden entgegen.

Denn der Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Daraus ergibt sich auch der Antimilitarismus und der Pazifismus, für den ich stehe.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, so ist die Todesfuge von Paul Celan überschrieben. Er ehrt die vergasten und verbrannten Opfer des Holocaust, die ihr Grab in den Wolken fanden. Aber auch: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau / er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau“.

Im März 1848 hat die Soldateska mit bleiernen Kugeln die Demokraten vor dem Berliner Schloss erschossen. Mit jeder weiteren preußischen oder deutschen Militäraktion wurde deutlich, dass es ein Segen für die Menschheit gewesen wäre, hätte es in den 170 Jahren seitdem nie eine deutsche bewaffnete Macht gegeben. Auf Blut und Eisen beruhte das Reich. Millionen Tote im Ersten Weltkrieg. Ein Vielfaches an Toten im Zweiten Weltkrieg. Und seit 130 Jahren hat der Meister des Todes auch den Namen Rheinmetall.

Zur Geschichte von Rheinmetall

Die Waffen und die Munition für fürchterliche Kriege kamen von Rheinmetall.

Aus der Geschichte der Waffenfabriken auch dieses Konzerns ist nur ein Lichtblick zu erkennen – als im August 1918 die ArbeiterInnen der Waffenfabriken in Berlin die Arbeit niederlegten und zum Sturz der Monarchie und zum Ende des Krieges beitrugen. Noch während der Novemberkämpfe 1918, wurden jedoch aus der Kasse von Borsig/Rheinmetall Millionenbeträge für eine „Antibolschewistische Liga“ bereitgestellt, die damit die Freikorps finanzierte, die Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und tausende für ihre Rechte kämpfende ArbeiterInnen ermordeten.

(In einigen Tagen, am 9. Januar 2022, gedenken wieder Tausende in Berlin den beiden und die vielen anderen, die ihr Leben im Kampf gegen die Reaktion verloren haben auf den Friedhof der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde)

Aber zurück zu Borsig /Rheinmetall.

Im Herbst 1926 war Borsig/ Rheinmetall wieder dabei, als Putschpläne gegen die Demokratie geschmiedet wurden.

Als der Konzern 1933 in Konkurs ging, da war das kein Glücksfall für die Demokratie, sondern für die Nazis. Sie retteten Rheinmetall. Der staatliche Einfluss durch Institutionen der Wehrmacht und die Eingliederung von Rheinmetall-Borsig in das Staatsunternehmen Reichswerke Hermann Göring nahm ständig zu. Bald war das Unternehmen vollständig verstaatlicht und in die planmäßige Kriegsvorbereitung integriert, auf dass die Waffenproduktion wie geschmiert weiterlief. Diese Eingliederung bei Göring rief bei Friedrich Flick und anderen Industriellen, die Hitler um ihrer Profite willen, an die Macht gebracht hatten, Unwillen hervor. Unwillen über „Sozialisierung“, den sie später als eine Art Widerstand ausgaben.

Zwangsarbeit für Rheinmetall

Doch Hermann Göring antwortete ihnen: Wartet ab, Ihr bekommt schon noch Euren Anteil. Und so schritten den Blitzkriegern die Konzernvertreter hinterher, um Stahlwerke und anderen Betriebe zu „arisieren“ und zu rauben und 15 Millionen ZwangsarbeiterInnen ins Reich zu holen, auf dass sie als Sklaven u.a. für Rheinmetall arbeiteten. Viele wurden durch Arbeit vernichtet. Allein die Reichswerke Hermann Göring versklavten 300.000 sog. OstarbeiterInnen. Viele Tausend SklavInnen schufteten an anderen Rheinmetallstandorten.

Und auch heute, nicht weit von hier in Unterlüß ist Rheinmetall wieder dabei, bei allen Kriegen in der Welt direkt oder indirekt mitzuverdienen.

Auch dort in Unterlüß wurden ZwangsarbeiterInnen bis aufs letzte ausgebeutet, so in dem Lager „Tannenberg“, in dem über Tausend ungarische Frauen zu schwersten Arbeiten in der Rüstungsproduktion und sogar im Straßenbau herangezogen wurden. Wenn sie dann nicht mehr arbeiten konnten, kamen sie nach Bergen-Belsen, wo sie dann durch mangelnde Ernährung und bewacht, sich selbst überlassen wurden. Es gab in Unterlüß noch weitere Lager für Zwangsarbeiter.

Während des 2.Weltkrieges viele Männer an den verschiedenen Fronten kämpften, im Osten, im Westen, auf dem Balkan und in Afrika, fehlte es an Arbeitskräften im Reich. Die sollten durch Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten ersetzt werden, vor allem aus dem Gebiet der Sowjetunion, aber auch aus anderen Ländern.

Und an diesem Bahnhof kamen auch viele von ihnen an. So kamen auch Stachos Eltern hier an, um bei einem konkreten Beispiel zu bleiben. Sie kamen aus der Nähe von Lublin. Sie wurden aus Polen einfach verschleppt und hier zum Arbeiten verpflichtet. Sie sind dann hier in Deutschland mit vielen Schwierigkeiten geblieben. Vor allem hatten sie große Probleme bei der Einbürgerung.

Aktuelle Forderungen

Doch lasst uns auf das hier und heute zurückkommen, was fordern wir?

Kriegsübungen wie „US Defender Europe“oder die im letzten Jahr auf dem Balkan, sind kein Beitrag zu Entspannung, Frieden und Abrüstung.

WIR fordern die Bundesregierung auf:

  • Keine weiteren US-/NATO-Kriegsübungen in Europa!
  • Stopp der weiteren Aufrüstung und der Rüstungsausgaben!
  • Sofortige Einleitung einer neuen Entspannungspolitik in Europa!
  • Frieden mit Russland durch die (Wieder-) Aufnahme von Verhandlungen über konventionelle und atomare Abrüstung und Rüstungskontrolle.
  • Nach 76 Jahren Befreiung vom Faschismus und Krieg: Friedensfeste statt „Kriegsspiele“!
  • Nach 80 Jahren Kriegsübungen auf dem TÜP Bergen: Schließung des Platzes und Umwandlung in ein UNESCO-Biosphärenreservat

Und an Rheinmetall:

  • Umwandlung von Rüstung in zivile Produktion – Konversion!

9 Stolpersteine in Celle

21. Dezember 2021

Am 9. November 2021 hatte die Kreisvereinigung Celle der VVN-BdA zum Stolpersteinrundgang eingeladen. Es kamen ca. 20 Personen in die Birkenstr. 19, unserer ersten Station bei unserem kleinen Rundgang zu Stolpersteinen im Ortsratsbereich Neustadt/Heese sowie in Wietzenbruch. Eine besondere Würdigung erhielt unsere Begehung durch die Anwesenheit unserer Ortsbürgermeisterin Frau Antoinette Kämpfert.

Unsere VVN-BdA-Mitglieder, einige Mitglieder der Partei DIE LINKE. sowie Menschen aus dem Umfeld des Bunten Hauses waren dabei.

Weitere Videos folgen

Paul Hartmann (Video 1)

Die 2. Station war in Wietzenbruch im Schäferweg 94.

Heinz Taxweiler (Video 2)

Danach ging es wieder in die Heese, in die Hattendorfstr. 121

Wihelm Benecke (Video 3)

Die 4. Station war für Eckart Willumeit in der Caroline-Mathilden-Str. 22 (Video 4)

Bis hierhin erzählte Klaus Meier die Legende der Stolpersteine.

Bei den fünf verlegten Steinen in der Bredenstraße, hat Helga Dralle-Eickenrodt ihre Geschichte berichtet. (Video 5) Station 5 führte uns Helga Dralle-Eickenrodt in die Lebensläufe der fünf nebeneinander liegenden Stolpersteine ein. Diese wurden verlegt für Hermann Müller, Georg Schulz; Ludwig Köhler, Karl Wallis und Otto Lenk, Bredenstr./Ecke Heese.

Bericht von der Landesdelegiertenkonferenz

25. Oktober 2021

Die VVN-BdA Niedersachsen hat Mitte Oktober ihre Landesdelegiertenkonferenz durchgeführt. Ein Bericht ist hier zu finden: https://niedersachsen.vvn-bda.de/aktuell.php?text=10000377.html

Stolpersteine

geschrieben von Klaus Meier

23. Oktober 2021

Demo in Eschede am 20. 06.2020

12. Juni 2020

Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen !

EINLADUNG zur DEMO gegen Nazis

am 20. 06. 2020 ab 13.00 Uhr in Eschede

Treffpunkt: Eschede nördlich des Bahnhofs

Route: Kreuzung Am Dornbusch / Zum Finkenberg in Eschede, dort Zwischenkundgebung

Am Finkenherd bis zum NPD-Hof, dort Kundgebung

Zurück zur Kreuzung  Am Dornbusch / Zum Finkenberg, dort Zwischenkundgebung

Zum Bahnhof, Ende der Versammlung

Ab 13.30 Uhr Kundgebung in Eschede: Kreuzung Am Finkenberg / Zum Dornbusch

Diese Kundgebung ist eine Ergänzung zu der Demonstration. Sie ist ein Angebot an diejenigen, für die der Weg zum Hof des NPD-Landesverbandes Niedersachsen, Zum Finkenherd 1, zu beschwerlich ist.

 

Liebe Freunde !  Liebe Mitglieder !                            

am 20. 06. 2020 ist es wieder soweit: Die Nazis feiern in Eschede die Sonnwendfeier.

Wir sind diese ewigen Nazitreffen leid, und wir sind es leid, dass diese einfach so hingenommen werden. Aber wir müssen weiter wachsam bleiben und immer wieder auf die Treffen in Eschede und deren Bedeutung hinweisen, Wegschauen hilft nicht: da, wo Nazis ungestört sind und ihre Ruhe haben, machen sie sich breit. Daher wollen wir gemeinsam mit den im Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus organisierten Gruppen gegen dieses erneute Treffen von Neonazis und Rassisten laut und deutlich demonstrieren.

Wir laden Euch ein nach Eschede zu kommen, um mit uns gemeinsam gegen dieses angebliche Brauchtumsfest der Nazis lautstark zu demonstrieren. Bis zum 20. 06. 2020!

 

Mit solidarischen Grüße

für den Sprecherkreis

H. St.

 

Wir bitten alle Teilnehmenden die Hygieneregeln einzuhalten und ausreichend Abstand zu wahren. Während der Kundgebung ist ein Mundschutz/Nasenschutz zu tragen.

Spaziergang in Bergen am 9. 5. 2020

6. Mai 2020

Online-Petition zum 8. Mai

5. Mai 2020

Initiative für Online-Petition: „8. Mai zum Feiertag machen!“
                                                                „8. Mai -Tag der Befreiung!“

Initiiert durch die VVN-BdA und Esther Bejarano hat die Online-Petition „8.Mai zum Feiertag machen!“ bereits in wenigen Wochen über 50 000 Unterschriften gesammelt. www.change.org/8Mai   Wir wollen damit zeigen wie vielen Menschen der 8. Mai als bundesweiter Feiertag wichtig ist und fordern die Bundesregierung und alle Landesregierungen auf, die dafür erforderlichen Schritte einzuleiten.

Den 8. Mai endlich zum Feiertag machen

8. Mai -Tag der Befreiung!“

Der 8. Mai ist der „Tag der Befreiung“, der Befreiung vom NS-Regime, der Niederschlagung des Faschismus. Heute mahnt uns der 8.Mai, sich konsequent für unsere Demokratie und eine Gesellschaft einzusetzen, die vielgestaltig und bunt ist und in der braunes, nationalistisches, rassistisches und rechtes Gedankengut keinen Platz mehr haben darf. Wir wollen unser Leben nicht von neonazistischen und fremdenfeindlichen Gedanken vergiften lassen. Wir werden in Celle auch weiterhin diesen Bestrebungen konsequent entgegentreten und uns für den solidarischen und toleranten Zusammenhalt der Gesellschaft einsetzen. Dazu rufen wir alle demokratisch gesinnten Bürgerinnen und Bürger, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Schulen und gesellschaftlichen Gruppen auf.

Für die VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Celle

  1. M., H. St.

Mord an 15jährigem Eziden Arkan Hussein Khalaf

14. April 2020

Der Mord des 15-jährigen Eziden Arkan Hussein Khalaf in Celle
hinterlässt tiefen Schmerz bei der Familie, Freund_innen und macht viele
Menschen fassungslos. Nun braucht es eine ehrliche gesellschaftliche
Aufarbeitung der brutalen Tat, es muss über Rassismus gesprochen werden,
fordern verschiedene Celler Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung.

Arkan Hussein Khalaf wurde am Dienstag Abend brutal ermordet. Aus seiner
Heimat dem Şengal flüchtete er 2014 nach dem Völkermord an den Eziden
durch den IS. Wie viele andere suchte er hier Schutz vor Gewalt und
Verfolgung und wurde dennoch am 7. April von einem Deutschen in Celle
ermordet.

Vor diesem Hintergrund hat die Tat unvermeidbar eine politische
Dimension. Sie erinnert an weitere Morde an Menschen mit migrantischen
Hintergrund. Genau deshalb muss in dieser Situation über Rassismus als
eine Motivation für diese tödliche Gewalt gesprochen werden. Auch wenn
es bislang keine Erkenntnisse dafür gibt, dass der Täter Daniel S. ein
organisierter Neonazi war, ist klar, dass er sich zumindest im Internet
mit rassistischen und antisemitischen Gedanken umgeben hat. Unter seinen
Facebook-Freunden befinden sich unter anderem auch Neonazis. Dies
bestätigten Recherchen von Zeit Online, die am Donnerstag veröffentlicht
wurden. Ähnlich wie bei dem Mörder aus Hanau wird eine Mischung aus
rechten Gedankengut und Verschwörungstheorien erkennbar.

Täter rassistischer Verbrechen legitimieren ihre Gewalt, sie suchen
Schuld für gesellschaftliche Missstände bei „den Anderen“. Sie sehen
sich selbst dazu befugt, mit Gewalt oder Mord zu richten.
Die Rechtfertigungen dazu geben den Tätern gesellschaftliche Debatten,
die beispielsweise Geflüchtete für Probleme verantwortlich machen.
Rassismus ist ein tief sitzendes Problem in unserer Gesellschaft.
Rassismus fördert Ungleichbehandlung, Gewalt und Morde. Rassismus wird
von Vielen geschürt, verbreitet und geduldet. Am selben Tag, als Arkan
Hussein Khalaf ermordet wurde, musste ein Syrer in den Medien
stellvertretend als Sündenbock für alle herhalten, die sich nicht an die
Kontaktbeschränkungen halten. So etwas ist keine Ausnahme, sondern
alltäglich.
Nachdem die Meldung vom Mord in Celle veröffentlicht wurde, vermuteten
Kommentar-Schreiber sofort einen „Gast“ als Täter. Nach Meldung einer
deutschen Staatsangehörigkeit wurde sofort nach dem Vornamen gefragt,
erst dann könne man sagen, ob es wirklich ein Deutscher war. Diese
Erwartungen in den Köpfen sind Rassismus!

Die Staatsanwaltschaft vermutet psychische Erkrankungen des Täters
Daniel S. . Das mag sein und widerspricht dennoch nicht der Möglichkeit,
dass es weitere Ursachen für das Gewaltverbrechen gibt, über die wir
sprechen müssen.

In dieser Situation braucht es mehr denn je klare Statements aus Politik
und Gesellschaft: gegen Gewalt, gegen Mord und gegen Rassismus. Es
braucht Einschreiten statt Zusehen und klare Zeichen der Solidarität an
die Familie und Bekannte. Und es braucht ein klares Bekenntnis zu einer
offenen Stadt,  zu einem gleichberechtigten Miteinander – in der es
keinen Platz gibt für Rassismus und Ausgrenzung gibt. Wir fordern eine
gesellschaftliche Aufarbeitung der mörderischen Gewalttat und machen
hiermit einen ersten Schritt.

Unsere Gedanken sind bei der Familie von Arkan Hussein Khalaf, der wir
in diesem Moment und für die kommende Zeit unser Beileid und viel Kraft
senden möchten.

H. St.

Gedenkfeier in Bergen-Belsen abgesagt

21. März 2020

„ABSAGE: Gedenkfeier aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung des KZ Bergen-Belsen am 15. April 1945

19. April 2020

11:00 – 15:00

Die Gedenkfeier aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen ist aufgrund der Corona-Epidemie abgesagt worden.

Es ist vorgesehen, die Gedenkfeier anlässlich des 76. Jahrestages am 18. April 2021 in dem für dieses Jahr geplanten großen Rahmen durchzuführen.“

Selbstverständlich gilt das auch für uns.

Seid herzlich antifaschistisch gegrüßt

H. St.

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